Wissenschaftler:innen der TU Dresden und des Ferdinand-Steinbeis-Instituts entwickeln Handlungsleitlinien für den Einsatz von KI in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
Künstliche Intelligenz – die Diskussion zu ihrem potenziellen Nutzen und möglichen Gefahren prägt aktuell die Wirtschaft und Gesellschaft. Liegt in der Technologie möglicherweise eine Antwort auf den wachsenden Fachkräftemangel und Herausforderungen des demographischen Wandels? Dieser Frage widmet sich ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftler:innen der TU Dresden (TUD) und des Ferdinand-Steinbeis-Instituts im Rahmen des Projektes SKIA. Die nächsten zwei Jahren entwickeln sie gemeinsam auf den Mittelstand ausgerichtete Handlungsleitlinien und zeigen anhand von Fallbeispielen auf, wie KI-Assistenzsysteme in KMU nicht nur schnell und zielführend, sondern auch sicher eingesetzt werden können. Gefördert wird das Forschungsvorhaben durch die Dieter Schwarz Stiftung.
Moderne vernetzte Assistenzsysteme sind mittels KI-basierter Methoden in der Lage, aufgabenspezifisches Wissen zu erlernen und Menschen damit zielgerichtet bei der Erledigung ihrer Aufgaben zu unterstützen, beispielweise bei der Qualitätskontrolle in Montageprozessen oder für Leitsysteme in der Innenlogistik. Momentan haben jedoch insbesondere kleine und mittlere Unternehmen teils große Vorbehalte gegenüber dem Einsatz vernetzter Assistenzsysteme. Grund dafür sind unter anderem die Unsicherheiten in Bezug auf die Sicherheitsanforderungen vernetzter Systeme. Nicht nur die Verantwortlichen – auch die Anwender begegnen KI-unterstützen Systemen oftmals mit Skepsis.
Von der TUD ist das CIMTT Zentrum für Produktionstechnik und Organisation sowie die Professur für Werkzeugmaschinenentwicklung und adaptive Steuerungen am Projekt beteiligt. Die Dresdner Wissenschaftler:innen aus dem CIMTT bringen ihre Kompetenzen im Bereich Arbeitsgestaltung und Arbeitsorganisation ein. Sie begleiten die Einführung von datenbasierten Assistenzsystemen in KMUs aus arbeitswissenschaftlicher Sicht. Die Forscher:innen der Professur für Werkzeugmaschinenentwicklung und adaptive Systeme entwerfen eine praktikable Navigationshilfe als Handlungshilfe zur Einführung von datenbasierten Assistenzsystemen unter besonderer Beachtung der Cybersicherheit, bewerten KI-gestützter Analyseformen im Maschinenkontext und werten die Dateninteraktion vom Sensor in die Cloud aus. Dabei nutzen sie ihre Kooperationen mit KMU aus der Werkzeugmaschinenbranche und begleiten speziell produzierende und verarbeitende Unternehmen aus der Region Dresden-Lausitz.
Ursula Staudinger, Rektorin der TU Dresden, zeigt sich erfreut über die Zusammenarbeit: „Die Sicherheit von mit künstlicher Intelligenz betriebenen Assistenzsystemen ist eine der wichtigen Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb ist dieses durch die Dieter Schwarz Stiftung geförderte Projekt mehr als zeitgemäß und es passt hervorragend zu den Forschungsstärken der TUD im Bereich der interdisziplinären digitalen Wissenschaften.“
Auch Reinhold Geilsdörfer, Geschäftsführer der Dieter Schwarz Stiftung, begrüßt die Kooperation: „Die wirksame Anwendung von Technologien der künstlichen Intelligenz bedürfen einer vernetzten Expertise. Es freut uns daher, die Kooperation zwischen der Technischen Universität Dresden und dem Ferdinand-Steinbeis-Institut am Bildungscampus in Heilbronn zu unterstützen und damit auch Unternehmen in den Regionen Heilbronn und der Lausitz den Einstieg in dieses komplexe Themengebiet zu erleichtern.“